Die Rebsorte des “Moscato” ist eine der ältesten der hier im Piemont angebauten
Weine. Der Muskateller ist einer der ältesten Weißweinsorten, und es gibt ihn in
vielzähligen Variationen. Seine Trauben sind überwiegend weiß und weisen einen intensen
Moosgeruch auf, deshalb der Name der Rebsorte. Einst wurden seine Trauben auch als
natürliches Heilmittel verwendet, auf welche das ländliche Bürgertum der Langhehügel
noch bis Ende des 19.Jahrhunderts schwörte. Süße und “normale” Weine unterscheiden
sich im wesentlichen von der verbleibenden Zuckermenge, d.h. von dem Zucker, der
nach dem Gärungsprozess noch als gelöster Zucker im Wein enthalten ist, also nicht
in Alkohol verwandelt wurde. Demzufolge ist ein Wein je süßer, desto mehr Zuckerrestbestand
in ihm enthalten ist. Jeder Wein, auch ein trockener Wein, besitzt einen Restbestand
an Zucker. Dieser ist jedoch so niedrig, dass es nicht möglich ist, ihn zu schmecken.
Die Warnehmung von Süße in einem Wein hängt immer auch von seiner Säure oder seinem
Alkoholgehalt ab. Aus diesem Grund sind süße Weine in der Regel alkoholhaltiger.
Das Raffinierte am gesamten Prozess der Weinherstellung liegt darin, die Zuckerkonzentration
in jeder einzelnen Traube zu berücksichtigen, z.B. indem man die Wassermenge im
Saft verringert. Je nach angewendeter Prozedur erhält man Weine mit unterschiedlichen
Eigenschaften. Dank ihrem eleganten und raffinierten Bouquet finden Weißweine außerdem
eine gute Anwendung in der Küche, wie z.B. bei der Herstellung von Süßspeisen. Jeder
kennt wohl die wundervolle Kombination von Weißwein und süßen Nachspeisen; weniger
üblich ist die Kombination mit herzhaften und geschmacksintensiven Speisen wie gereiften
und würzigen Käsesorten sowie Fleisch.
In Zusammenhang mit Weintrauben bezieht sich der Begriff “autochthon” auf jene Rebsorte,
die an einem bestimmten geografischen Ort entstanden ist und sich dort entwickelt
hat, indem sie sich an die lokalen Gegebenheiten angepasst und sich quasi mit dem
Gebiet verschmolzen hat. Italien kann sich mit einem Bestand von über 100 autochthonen
Weintrauben rühmen. Einige von ihnen sind sehr bekannt, anderen sind auf dem Weg
des Aussterbens, jedoch alle mit festen Traditionen. Zum Glück sind heutzutage Weine,
die aus autochthonen Rebsorten hergestellt werden, wieder “in”, da sie Persönlichkeit
haben und eine gute Alternative auf die weltliche Geschmacksvereinheitlichung bieten.
Im Vergleich zu süßen Weinen enthalten trockene Weine weniger Zucker und werden
somit vom Gaumen als weniger süß empfunden. Mit diesem Wein gehen sehr gut Hühnchen-und
Fischgerichte einher.